ESSAY-
Essay-
Die Stille, die du bist
© Bernd Helge Fritsch
Unser Denken erschafft unsere Welt
Dein Denken lässt deine individuelle Welt entstehen, in der du vermeintlich lebst. Hörst du auf mit dem Denken, wie zum Beispiel im Tiefschlaf oder in der Meditation, so gibt es für dich keine Welt und keine Sorgen oder Probleme mehr.
Manches Mal erinnern wir uns nach dem Aufwachen an den seligen Zustand des Nicht-
Auch diese Erfahrung zeigt, dass Nicht-
Ähnliche Erlebnisse können wir jederzeit haben, wenn wir nach eifriger Arbeit und fleißigem Denken uns entspannt zurücklehnen und zumindest für kurze Zeit von allen Gedanken loslassen.
Folgt daraus, dass es uns umso besser geht, je weniger wir denken? Ja tatsächlich!
Nun höre ich schon den Einwand: „Aber ich muss doch mich mit meiner Umwelt auseinander setzen, um meine täglichen Aufgaben zu erfüllen. Dazu ist Denken erforderlich und damit sind wieder meine Probleme da!“
Zum Beobachter unserer Gedanken werden
Das Universum hat dem Menschen die Denkfähigkeit mit all ihren sich daraus ergebenden
Freuden und Leiden geschenkt. Wenn wir unsere Gedanken sorgfältig betrachten, werfen
sich die Fragen auf: „Ist diese Denkfähigkeit ein Danaer-
Betrachten wir die Pflanzen und Tiere, so zeigt sich, wie gut diese ohne Denken mit ihrem Dasein zurechtkommen. Sie leben total im Hier und Jetzt und machen sich keine Sorgen um ihre Zukunft und sind nicht belastet von ihrer Vergangenheit.
Hingegen wird der Mensch, ohne entsprechende Achtsamkeit, den ganzen Tag über von seinen Gedanken und den mit ihnen verbundenen Gefühlen beherrscht. Man kann ihn somit als Sklaven seiner Gedanken bezeichnen.
Allerdings, je öfter es uns gelingt unsere Gedanken zu reflektieren, desto eher können
wir diese steuern und uns schließlich von ihnen befreien. Nur die fortlaufende Beobachtung
unserer Gedanken führt uns zum erlösenden Nicht-
Du hast die Wahl
Wir dürfen unterscheiden zwischen den von unserem Ego durch sein Denken hervorgerufenen
Emotionen, Wünschen und Ängsten einerseits und einem egofreien und daher angstfreien
„Geschehen-
Durch konsequent wiederholtes „Nicht-
Für die Erledigung der meisten unserer täglichen Aufgaben benötigen wir ebenso wenig unser Denken, wie wir beispielsweise beim Gehen nicht daran denken müssen, wie wir einen Fuß vor den anderen setzen. Deshalb können wir auch sagen: „ES geht“ und nicht nur das. Dieses „ES“ lässt unser Herz schlagen“; „ES“ atmet, „ES“ denkt und so fort.
Lass „ES“ geschehen und alles Notwendige wird sich wundersam, wie von selbst ereignen!
Unser Ego entsteht und besteht aus Gedanken-
Befreie dich von deinen Gedanken!
Mache dir wiederholt bewusst: „Ich bin nicht die Gedanken die kommen und gehen!“ Lass dich nicht von Gedanken beherrschen! Identifiziere dich nicht mit ihnen!
Unser pausenloses Denken verhindert, dass wir unser wahres, glückseliges Sein verwirklichen.
In diesem Sinne erklärte auch Ramana Maharshi:
„Nur die Gedanken hindern Sie daran, frei zu sein. Sie haben die Wahl entweder Denken
und damit unfrei zu sein oder aufhören mit Denken und so die Freiheit zu erlangen.“
Und bei einer anderen Gelegenheit spricht er:
„Alle Gedanken stammen vom unwirklichen „Ich“. Verweilen Sie ohne Denken!
Solange es Gedanken gibt, solange gibt es Furcht.“
Meditation
Es gibt viele Arten der Meditation, mit Namen wie zum Beispiel Zazen, Vipassana,
Yoga-
Viele Menschen, die sich am spirituellen Pfad befinden, die versuchen zu meditieren,
beklagen sich wie schwer ihnen dieses Nicht-
Ängste und Probleme wälzen, befeuert unser Denken. Vertrauen in das Schicksal und das allumfassende Sein führt uns zu Gelassenheit, Freude und innerem Frieden.
Allerdings bedarf es einer konsequenten, immer wiederholten Bemühung, um sich vom
zwanghaften Ego-
Die Stille, die du bist
Die Stille, über die wir hier sprechen, bedeutet nicht nur die Abwesenheit von (Gedanken-
Erinnere dich immer wieder an diese Worte:
„Suchet zuerst das Reich Gottes und alles andere wird dir hinzugegeben!“ (Matth. 6,31)
Denke nicht an das was war! Mach dir keine Gedanken über deine Zukunft! Bleib in der Gegenwart, verbinde dich so mit dem allumfassenden Sein und alles Nötige wird dir hinzugegeben!
Es ist unser Denken mit seinem mangelnden Vertrauen in dieses Sein, welches unser Ego mit seinen Leiden und Ängsten hervorruft. Dieses Ego beruht auf unserer Identifikation mit unserem Körper, unseren Gedanken und emotionalen Gefühlen.
Eigentlich existiert es gar nicht. Es besteht nur aus Gedanken und Erinnerungen. Deshalb mach dir immer wieder bewusst: „All das bin nicht Ich!“
Wer bin ich dann? Ein Wesen jenseits von Gut und Böse, jenseits von Werden und Vergehen, jenseits unseres Verstandes. Nur die Stille in dir offenbart dir dieses Sein.
Das Himmelreich ist in dir
Unser Ego sucht vergeblich in der äußeren Welt, die es selbst durch sein Denken erschaffen hat, sein Glück zu finden. Dabei übersieht es, dass innerer Frieden, Liebe und Glückseligkeit immer in unserem Herzen vorhanden sind. Wir „sind“ diese Glückseligkeit! Wir brauchen sie nicht herzustellen.
In der Gedanken-
„Denn sehet das Himmelreich ist in Euch!“ (Lukas 17,21)
In diesem Sinne viel Freude
wünscht euch
Euer Bernd