ESSAY-BRIEF

Essay-Brief Februar 2025

Vollkommenheit II

© Bernd Helge Fritsch

 

Alle Menschen wollen glücklich sein

Alle Menschen wollen glücklich sein. Es entspricht dies einem natürlichen Verlangen, weil Glückseligkeit unser ur-eigentliches Wesen ist.

Unser Glück erwarten wir vorzüglich von Ereignissen, Besitztümern oder von Personen, die uns Freude bereiten sollen. Doch solche Freuden erweisen sich als ziemlich unverlässlich. Sie kommen und gehen. Sie sind abhängig von unseren Vorlieben und Bewertungen. Das zeigt sich zum Beispiel gut bei zwischenmenschlichen Beziehungen, die einmal himmlisch und dann wieder problembeladen sein können.

 

Probleme entstehen durch unser Denken

"Probleme existieren nie außerhalb von mir - Das Problem bin immer ich selbst!"

Das Problem ist immer mein Ego. Dieses Ego beruht auf Gedanken, die sich meist ungerufen in unserem Gehirn breit machen und uns gar nicht selten tyrannisieren.

Wie mächtig dieser Denkzwang ist, zeigt sich, wenn wir beim Meditieren versuchen unser Denken zu stoppen und in die Stille zu gehen. Schnell bemerken wir dabei, wie sehr wir Sklaven unserer Gedanken sind. Der Eindruck entsteht, nicht wir denken, sondern wir werden gedacht.

Tatsächlich denkt nicht unser Gehirn. Sondern wie unser Handy Worte und Bilder nur vermittelt aber nicht produziert, so dient unser Gehirn nur dazu, Gedanken "sichtbar" zu machen.

Denken bedeutet Dinge und Geschehnisse, die wir durch unsere Sinne wahrnehmen, voneinander zu unterscheiden. Anders gesagt: Durch den Denkvorgang erscheint für unsere Wahrnehmung das überirdische "Eine" aufgesplittert in die Vielfalt des Universums. Erst durch unser Denken erhalten unsere Sinneswahrnehmungen ihren Sinn.

Mehr oder minder automatisch bewerten wir unsere Wahrnehmungen als "wichtig oder unwichtig", als "erfreulich oder unerfreulich", als "gut oder schlecht". Auf diese Weise entsteht für jeden von uns eine eigene Welt, in wir vermeintlich leben.

 

Gedanken kommen aus der jenseitigen Dimension

Wer aufmerksam beobachtet, bemerkt, wie Gedanken für unser Bewusstsein quasi aus dem Nichts auftauchen und sodann nach und nach, je nachdem wie stark sie uns bewegen, wieder verschwinden.

Insbesondere Künstler, Erfinder und sonstige Genies verfügen über die Fähigkeit, sich bewusst mit jener Dimension in Verbindung zu setzen, aus der alle kreativen Gedanken hervorgehen.

Auch jeder "normale Bürger" ist fähig sich mit dieser Quelle der Inspiration zu verbinden. Wir benötigen dazu keine besonderen Anlagen. Nur innere Stille und Hingabe an den Augenblick sind erforderlich.

 

Alles ist Eins

Was wir bei unserem alltäglichen Denken gerne aus dem Auge verlieren, ist die immer bestehende Verbindung von allen Dingen und Wesen untereinander. Abhanden geht uns das Gefühl für das Ganze, für die Einheit von allem Sein. Der Mensch grenzt sich durch sein Denken ab von allen anderen Wesen der ihn umgebenden Natur. Auf diese Weise fehlt ihm ein Bezug zum "Einen", welches je nach Kulturkreis mit verschiedenen Namen, wie zum Beispiel Gott, Jehova, Buddha oder Brahman… bezeichnet wird.

Jeder Mensch leidet, meist unbewusst, unter dieser Trennung vom "Einen". Mehr oder minder stark fühlt er im Grunde seines Herzens, dass ihm etwas fehlt.

Er erkennt dabei nicht, dass diese Absonderung nur in seiner mentalen Vorstellungs-Welt stattfindet. Sie beruht auf der gedanklichen Identifikation mit seinem Körper, mit seinen zwischenmenschlichen Beziehungen, mit seinen Besitztümern und so fort. Die daraus resultierenden Gedanken und Gefühle verursachen ihm Ängste, machen ihn krank und unglücklich.

Wie erlösend wirkt hingegen die Erkenntnis, dass alles Sein "Eins" und vollkommen ist. Diese Vollkommenheit besteht trotz aller Schwierigkeiten, Gefahren, Grausamkeiten und Ungerechtigkeiten die wir auf der Bühne der weltlichen Erscheinungen beobachten.

 

Unsere Schwächen und Unzulänglichkeiten

Viele von uns leiden unter ihren vermeintlichen Schwächen und Unzulänglichkeiten. Doch die allesumfassende Vollkommenheit gilt auch für unsere Schwächen, für alle unsere scheinbar negativen Eigenschaften.

Können wir sie liebevoll annehmen, so zeigt sich auch hier: Es gibt kein gut und schlecht - Alles Negative existiert nur in unserem Unterscheiden und Denken. Im Kern unseres Wesens sind wir alle - und zwar jeder einzelne von uns - "Götter und allzumal Kinder des Höchsten!" (Psalm 82,6)

Wer sein Auge öffnet für die unfassbaren Wunder und Schönheiten der äußeren Welt, wer in jedem Stein, in jeder Blume, in jedem Frosch, in jedem Lebewesen und nicht zuletzt in jedem von uns überirdisches Wirken zu erkennen vermag, der zweifelt nicht mehr an der Vollkommenheit von allem Geschehen.

 

Erwachen

Nachstehend findest du Anregungen zur Verwirklichung der Vollkommenheit von allem Sein:

 

 

 

Mit herzlichem Gruß

Bernd

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