Essay-
Die Essenz der Bhagavad Gita (Teil VIII.) -
© Bernd Helge Fritsch
Verwiesen sei vorerst auf die bisherigen sieben Essay-
Leben und Tod
Im ersten Kapitel der Bhagavad-
Diese Schilderung des Geschehens vor der Schlacht diente zum einen dazu die Gita
in das große Helden-
Der für alle Lebewesen sichere Tod ist bestens geeignet uns anregen, sich mit dem Sinn des Vergänglichen und Unvergänglichen zu befassen.
Werden und Vergehen sind EINS
Zum Leben gehört der Tod, wie zum Tod das Leben. Werden und Vergehen bilden eine untrennbare Einheit. Unwissend hängt der Mensch sorgenvoll am Leben und fürchtet den Tod. Doch spiritueller Fortschritt, Befreiung von allen Problemen und Nöten, die das Schauspiel der dualen Denkweise hervorruft, kann nur erlangt werden, wenn wir das Spiel von Leben und Tod durchschauen. Dazu finden wir wunderbare Anleitungen in den Versen des zweiten Kapitels der Gita. Es ist kaum nötig diesen eine Erklärung hinzuzufügen.
Lassen wir daher Krishna, den göttlichen Geist, aus dem alles hervorgeht, der alles durchdringt zu uns sprechen:
Du beklagst, was nicht zu beklagen ist:
2: 11-
Niemals hat es eine Zeit gegeben, wo du und ich und die hier versammelten Könige nicht existiert haben, noch wird es je eine Zeit geben, wo wir aufhören zu existieren.
Wie dieselbe Wesenheit durch Kindheit, Jugend und Alter hindurch den Körper bewohnt, so wird sie auch nach dem Tod einen anderen Körper bewohnen. Die Weisen lassen sich durch solche Veränderungen nicht beirren.
2: 22 So wie einer unbrauchbare Kleider ablegt und neue erwirbt, wird, wenn der Körper nicht mehr taugt, vom Selbst ein neuer erworben.
2: 27 Der Tod ist unausweichlich für die Geborenen; die Geburt ist unaus-
Nach altindischer und buddhistischer Überzeugung sucht sich die Seele nach dem Ableben
des alten Körpers einen neuen um mit seiner Hilfe ihre spirituelle Entwicklung fortzusetzen.
Dieser Vorgang wiederholt sich durch viele Inkarnatio-
So selbstverständlich die Überzeugung von der mehrmaligen Reinkarnation der Seele
für Hinduisten und Buddhisten ist, so klar wird diese Vorstellung von den heutigen
christlichen Kirchen abgelehnt. Allerdings war die Idee der Wiederver-
Was vergänglich ist, hat keine Wirklichkeit. Das Wesentliche hört niemals auf zu sein!
2: 16-
Erkenne dass, das, was den Körper durchdringt, unzerstörbar ist. Keine Macht kann diese unveränderliche, unvergängliche Wirklichkeit zerstören. Der Körper ist sterblich, doch unfassbar und unvergänglich ist das, was den Körper bewohnt...
Unvergänglich ist die göttliche Bewusstheit (Brahman), aus der alles Sein hervor-
"Jetzt" die Gedanken beobachten und von ihnen frei werden!
Damit diese Schilderungen der universellen und individuellen Bewusstheit für dich
nicht gedankliche Konzepte bleiben, brauchst du dich nur von deinen Gedanken, die
vorwiegend um die Vergangenheit und Zukunft kreisen, zu befrei-
Die Beobachtung der mentalen Vorgänge (Denken, Fühlen, Wollen) in uns, hat eine ganz besondere Bedeutung. Durch sie gewinnen wir Abstand von den meist zwanghaft in uns kreisenden Gedanken. Wir identifizieren uns nicht mehr mit ihnen. Wenn wir friedvoll und stille genug sind, wenn wir vom Denken immer mehr loslassen, erwacht in uns eine höhere Bewusstseinsstufe. Es offenbart sich unser transzendenter Wesenskern, der Raum jenseits der Gedanken, der Raum in dem alles was wir wahrnehmen, denken und fühlen erscheint.
Du wurdest niemals geboren und wirst niemals sterben!
2: 20-
Was du wirklich bist wird nicht geboren und kann nicht sterben. Lerne dich von der Identifikation mit einem Körper zu befreien. So wie du dein Haus, dein Auto besitzen und benützen darfst, so steht dir dein Körper auf deiner Lebensreise zur Verfügung. Doch so wie du nicht dein Haus oder Auto bist, so bist du auch nicht dein Körper.
Für eine "gewisse Zeit" bewusst gedankenfrei zu werden, fällt dem Menschen deshalb
so schwer, weil er sich gewöhnlich mit seinem Körper und seinem Mind identifiziert.
Das Ringelspiel seiner Gedanken wird von seinen Wünschen und Sorgen betreffend die
Zukunft und von den Erinnerungen an die Vergangenheit, wie von einem rastlosen Motor
angetrieben. Zu ca. 90% sind alle Gedanken an die Vergangenheit und Zukunft überflüssig
und belastend. Sie sind die Hauptur-
Als Vorstufe zur Gedankenfreiheit ist es daher wichtig, sich seiner gegenwärtigen
Gedanken immer wieder bewusst zu werden, sich nicht mit ihnen zu identifizie-
Die eigenen Gefühle und Gedanken zu beobachten macht uns frei von ihnen, entzieht ihnen ihre magische Kraft, schenkt uns Gegenwärtigkeit (d.h. "Zeitlosigkeit") und Bewusstheit.
Das Ziel aller Ziele
Die Erlösung vom zwanghaften Denken und die dadurch ermöglichte Heimkehr zu unserem
Wesenskern ist "das Ziel aller Ziele". Unser Leben in der erscheinen-
Es ist unnötig um äußere Veränderungen zu kämpfen, denn unser Schicksal ist ohnedies
in göttlicher Weise vorherbestimmt. "Das Schicksal macht keine Fehler!" -
Deine Freiheit und wichtigste Aufgabe in deinem Erdenleben besteht darin, dich von der mehr oder weniger von Gedankenmustern und Trieben bestimmten Bewusstseinsstufe zu bewusstem Denken, Fühlen, Handeln und Sein zu erheben.
Verändere dein Bewusstsein! Erwache aus dem Traum der zwanghaften Gedan-
Suchet zuerst das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit (d.h. werdet euch eures göttlichen Wesenskerns und seiner Liebe, Weisheit und Glückseligkeit bewusst) und alles andere wird euch hinzugegeben. (Mt. 6,33)
Denn sehet, das Reich Gottes ist inwendig in euch. (Lk 17,21)
Mit herzlichem Gruß
Bernd
Wenn du Fragen zu meinen Essay-