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Essay-Brief Juli  2011

Was ist Liebe? Was ist Glück? -1

© Bernd Helge Fritsch

 

Liebe wird oft mit „etwas für sich haben wollen“ verwechselt. Wenn „normale“ Menschen nicht bekommen, was sie wollen, sind sie unglücklich. Wenn sie es bekommen, flackert kurz Freude auf, doch der Jammer folgt sogleich. Rasch stellt sich Gewöhnung ein. Es zeigt sich, dass das ersehnte Glück doch nicht so perfekt ist, wie vorgestellt und im Gegenteil manchen unangenehmen Hacken aufweist. Dazu kommt die berechtigte Sorge zu verlieren, was man erlangt hat. Denn jeder äußere Besitz ist vergänglich.

Menschen oder Dinge sind nicht dafür geschaffen - und daher auch ungeeignet - uns anhaltend glücklich zu machen. Deswegen müssen „normale“ Menschen viel leiden, denn sie laufen dem Glück und der Liebe vergeblich hinterher. Auch verschwenden sie viel Zeit und vor allem Energie damit, dem zu entgehen, was sie nicht haben wollen, was sie stört, ärgert, nervt.

Liebe und tiefes Lebensglück kann man nicht HABEN, sondern nur SEIN. Und dazu sind keinerlei Anstrengungen erforderlich. Denn in seinem Wesensgrunde, in seiner Essenz, ist jeder Mensch Liebe und Glückseligkeit. Es ist nur eine Änderung der Lebensphilosophie, eine höhere Bewusstseinsstufe erforderlich um das zu erkennen und umzusetzen.

Wie wir zur richtigen Philosophie (= „Liebe zur Weisheit“) gelangen können, wie wir uns von Leid verursachenden Illusionen befreien und zur wahren Liebe gelangen bespricht das „Kleinod“ des großen indischen Weisen Shankara.

 

In diesem „Erfolgsletter“ zitiere ich verschiedene Textstellen aus meinem neuen Buch „Das Kleinod des Shankara“, die sich mit dem Thema „Liebe und Glück“ befassen. Die Verse des Shankara sind kursiv, mein Kommentar in Normalschrift geschrieben:

 

77. Das Licht des Atman (das höhere Selbst, reines individuelles Bewusstsein) wirkt im Körper und erleuchtet den Geist des Sattva (dieser Begriff wird im Buch näher erläutert). Er inspiriert das Denken. Das ganze Universum erfährt durch ihn seinen Glanz.

 

Die meisten Menschen vertrauen nicht ihrem Selbst. Sie vertrauen nicht dem Sein. Deshalb fürchten sie (meist unbewusst), dass irgendetwas zukünftig schiefgehen könnte, dass sie nicht genug Kraft und Glück haben um ihre Aufgaben erfolgreich zu bewältigen.

Im Bereich der äußeren Formen haben negative Gedanken starke Auswirkungen. Sie schwächen die mentalen Kräfte des Menschen. Man nennt es das „Resonanzgesetz“ welches dafür sorgt, dass Ängste das Befürchtete anziehen. Ebenso sorgt Misstrauen dafür, dass wir enttäuscht werden. Lieblosigkeit und Streitlust rufen Konflikte herbei. Vertrauen ins Leben sorgt für Fülle auf unseren Wegen. Wer Liebe ausstrahlt begegnet der Liebe. Schönheit im Herzen erfährt die Schönheit in der Welt. Deshalb ist es wichtig sich an jedem Abend, an jedem Morgen und vor jeder Aufgabe mit der Vollkommenheit des Seins mental zu verbinden. Nur so können wir mit Leichtigkeit, glücklich und erfolgreich unseren Weg gehen. Und auf diese Weise werden wir selbst zu einer Quelle der Freude und Zuversicht für andere Menschen.

 

81. Durch Reinigung und Beherrschung der Gedanken und Gefühle kann man das Selbst unmittelbar in sich erfahren. Dadurch wird das uferlose Meer des Werdens und Vergehens, dessen Wellen Geburt und Tod, Lust und Leiden sind, überquert. Gesegnet ist, wer auf diese Weise die eigene Essenz als identisch mit Brahman (die All-Gottheit) erfährt.

 

Der Mind wird gequält durch Ungeduld, Ärger, Verlangen, Sorgen und Ängste. Diese tief in der Seele des Menschen verankerten Regungen können nicht ohne weiteres abgelegt werden. Es nützt auch nichts sie zu bekämpfen. Dadurch gewinnen sie nur an Kraft. Schuld– und Versagens–Gefühle sind die Folge. Du kannst dich nicht zwingen gut und liebevoll zu sein. Das ist auch gar nicht notwendig. Denn im Seelengrunde IST jeder Mensch ein vollkommenes Wesen, ein Liebender.

Nur Licht kann Dunkelheit vertreiben. Bewusstwerdung ist die einzige Rettung! Unbewusste Emotionen bestimmen dein Wohl– oder Unwohlbefinden. Lerne deine Emotionen immer wieder, bei jeder Gelegenheit, aufmerksam zu beobachten, ohne sie als gut oder schlecht zu beurteilen. Dann werden sich Schwächen wie Verletztheit, Selbstbedauern, Verzweiflung, Groll, Wut, Zorn, Eifersucht, Begierde wie von selbst auflösen.

 

168. Brahman ist Schönheit und Liebe. Tief im eigenen Herzen findest du Brahman, die absolute Existenz.

 

Viele glauben, Liebe sei eine Mangelware. Sie sehnen sich nach Liebe, sie meinen um Liebe zu erlangen sich sehr anstrengen zu müssen oder dass die „große Liebe“ ein besonderer Glücksfall, so ähnlich wie ein Hauptgewinn im Lotto, sei. In Wirklichkeit besteht das ganze sichtbare und unsichtbare Universum nur aus Liebe. Auch wenn es scheinbar anders aussieht: Du bist Liebe, alles ist Liebe. Wir können der Liebe gar nicht entkommen. Man kann das nicht beweisen, doch es bedarf keines Beweises, denn es ist augenscheinlich. Oder kann jemand daran zweifeln, dass unsere wunderbare, unfassbar schöne Welt, die Berge und Täler, die Blumen und Bäume, die Bäche, Flüsse, Seen und Meere, die Wolken, Winde und Jahreszeiten, die Tiere und Menschen aus unendlicher Weisheit, Schönheit und Liebe geboren wurden? Wie kann in dieser Welt etwas nicht Liebe sein? Nur der verirrte Mind schafft Dunkelheit. Diese hat aber keine Realität. Dunkelheit löst sich auf im Licht der Erkenntnis.

 

Dschalal ed–Din Rumi:

„Wäre die Sonne nicht Liebe, hätte ihre Schönheit kein Licht.

Wären Erde und Berge nicht Liebe, würde kein Gras auf ihnen wachsen.“

 

Eine Fortsetzung dieses „Liebe und Glück“ – Themas folgt im nächsten „Erfolgsletter“.

 

Mein Buch „Das Kleinod des Shankara“ beinhaltet eine moderne Übersetzung des „Kleinods“ und eine umsichtige Auswahl der ursprünglich 580 Sanskrit–Verse. Diese Verse sind eine Quelle der Freude und Lebensweisheit. Zum besseren Verständnis des rund 1100 Jahre alten „Juwel“ des Shankara, habe ich zu vielen Versen Erläuterungen angefügt.

Unter

http://www.amazon.de/Das-Kleinod-Shankara-neu gefasst/dp/3842363788/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1310392410&sr=8-1

kannst Du in etliche Seiten des Buches hinein schmökern!

 

Mit herzlichem Gruß

Bernd Helge Fritsch